„Wildkräuter sammeln“
Anita Aberle-Schwenk informierte beim Seniorenforum

Was die einen Gartenbesitzer als Unkraut bezeichnen und gerne wegbringen wollen, nutzen andere als nützliche Pflanzen für Küche und Gesundheit. Mit Informationen zu Wildpflanzen im Frühjahr für Küche und Volksheilkunde erfreute Anita Aberle-Schwenk, Kräuterpädagogin vom „Christleshof“ Schwarzenbach bei Tennenbronn die recht zahlreichen Gäste des Generationen- und Senioren-Treffs. Über die Veranstaltung berichtet Barbara Olowinsky:
Schramberg. Alt bewährtes Wissen und immer wieder neue Anwendung kamen dabei zur Sprache: Wie kann man die Kräfte der Natur schon aus dem eigenen Garten und der Umgebung für sich nutzbar machen? Grundsätzlich zu beachten ist bei dem Sammeln von Wildkräutern genaues Beobachten der Pflanzen. Man muss den Standort beachten und nach Buch oder App oder durch Kräuterfachleute die Kräuter sicher bestimmen. Schließlich soll man vor allem die Pflanzen auch weiterhin schützen, indem man nur Teile und nie die ganze Pflanze mitnimmt.
Viele Verwendungsmöglichkeiten
Wildkräuter sollten grundsätzlich vor Verwendung gewaschen werden. In Körben oder Eimern gesammelt werden können Grundtee-Kräuter mit unterstützender Heilwirkung für täglichen Genuss, Heilkräuter für Kuranwendung in begrenzter Zeit.
Wildgemüse, geschmacklich und besonders wegen des hohen Vitamin- und Mineralstoffgehaltes, ist für eine gesunde Ernährung geeignet. Und schließlich Würzkräuter für ein intensives Aroma an täglichen Speisen.
In einem kleinen „Einstiegsprogramm zum Wildkräuter Sammeln“ präsentierte die Kräuterpädagogin auf jedem Tisch ein kleines Sträußchen aktuell aus ihrem Bauerngarten. Als typische Frühlingskräuter standen dort Knoblauchsrauke (auch Bärlauch der Schwarzwaldhöhen genannt), Brennnessel, Löwenzahn, Gundermann und schließlich Giersch (für manch einen ein „Gartenschreck“!)
Versucherle
All diese Wildkräuter haben gute Eigenschaften für Geschmack und Gesundheit. Bei den Erläuterungen ging es um die verschiedenen Inhaltsstoffe der Pflanzen und um ihre Wirkung im Körper. Als erstes „Versucherle“ ließen sich die Gäste kleine Brote mit Frischkäse und gehackten Kräutern und essbaren Wiesenblumen schmecken.
Dann ging‘s in den praktischen Teil. In bereitgestellten Mörsern zerrieben die Gäste selbst die von der Kräuterpädagogin gesammelten Kräuter mit Steinsalz und produzierten so ihr eigenes frisches Kräutersalz, das die gesamten guten Eigenschaften diese Wildpflanzen im sich birgt. Nicht nur Kinder freuen sich, wenn sie etwas Selbstgemachtes mit nach Hause nehmen können. Vielleicht entdeckten da so manche Gäste eine neue Leidenschaft: Wildkräuter-Sammeln in der eigenen Umgebung und vor allem Nutzen in der heimischen Küche?